Auf einen Kaffee mit…Thomas Kronfoth und Toralf Heinrich

von | Mrz 22, 2023

In unserer Interview-Reihe „Auf einen Kaffee mit…“ sprechen wir mit verschiedenen Personen aus dem Unternehmen. Heute im Interview: Thomas Kronfoth und Toralf Heinrich von der PLURAL Tochtergesellschaft orgaMed.

orgaMed ist eine Tochtergesellschaft der PLURAL und einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Sterilgutversorgung. Hier kommen Jahre an Erfahrung zusammen – auch in Person von Thomas Kronfoth, Direktor Operative bei orgaMed, und Toralf Heinrich, der einen unserer größten Kunden in Mannheim leitet. In unserem Gespräch erzählten die beiden ein wenig von ihrem Alltag.

Beide können bereits auf einen langen Werdegang bei orgaMed zurückschauen. Toralf Heinrich ist 35 Jahre alt und seit 2010 dabei, Thomas Kronfoth (43) blickt sogar auf mehr als 23 Jahre im Unternehmen zurück. Beide legten als Quereinsteiger bei orgaMed los, heute kümmern sie sich zum einen, um die Medizinprodukteaufbereitung in Mannheim, zum anderen um die Betreuung der Managementkunden inkl. Personalbeistellung. In der Fachsprache wird die Sterilgutaufbereitung „Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte“ (kurz: AEMP) genannt.

Ein junger Mann und eine junge Dame in Dienstkleidung in einer Sterilgutversorgung im Krankenhaus. Sie besprechen gerade etwas vor einem Computer und halten sauberes Sterilgut in der Hand.

Das Spezielle daran: Eigentlich sind beide im Norden des Landes verwurzelt und pendeln, zumindest wochenweise: „Das ist schon eine Besonderheit“, so Thomas Kronfoth: „Unter der Woche wohnen wir in einer Wohnung in Mannheim. WG-Leben“, lacht er. Eine ungewöhnliche Situation, meinen beide – Toralf Heinrich betont aber auch: „Wir sind ein richtig stark eingespieltes Team, ergänzen uns wirklich gut.“

Und Team-Arbeit ist, wie in so vielen Bereichen bei PLURAL, auch in der Sterilgutaufbereitung durch orgaMed entscheidend – gerade zum Anfang. Viele steigen aus völlig anderen Bereichen ein: „Ursprünglich war ich Maurer“, erinnert sich Kronfoth zurück. Ein neuer Job im „Steri“ war eigentlich nur als Übergangsphase gedacht, doch Kronfoth blieb sozusagen hängen: „Ich fand das sehr interessant. Die Vielzahl an Instrumenten, was in der Humanmedizin passiert, welche Diagnostiken, welche Verfahren, welche Maschinen es gibt. Damals wie heute bin ich immer noch fasziniert davon und voller Ehrgeiz“.

Auch seinen ersten Tag wird Kronfoth nie vergessen: „Als die Abteilungsführung anstand und ich das erste Mal Instrumente, frisch von der OP, mit Geweberesten gesehen hab… Also: Ich bin kreideblass gewesen“, erinnert er sich. Doch daran gewöhne man sich über die Zeit.

Für Toralf Heinrich ging es als Quereinsteiger ebenfalls direkt los: „Für mich war das alles erstmal Neuland“, so Heinrich: „Aber dann ging es erst mit viel Papierkram, und dann auch schnell mit dem Siebe einpacken los, die dann sterilisiert und dem OP wieder bereitgestellt werden“.

Heute liegen diese ersten Tage lange zurück, beide haben sich über zahlreiche Stationen leitende Positionen erarbeitet. Im „Steri“ trifft man beide dennoch immer wieder an. Der Kontakt zur Abteilung, so Kronfoth, dürfe nie verloren gehen – auch hinsichtlich neuer Einstellungen. Denn neue Leute für die Sterilgutaufbereitung müssen gut in die verantwortungsvolle Tätigkeit eingeführt werden.

Ein junger Mann in der Sterilgutversorgung eines Krankenhauses. Er sitzt vor einem Computer und scannt das Sterilgut.

 

Arbeit in der Sterilgut Aufbereitung – Ein unterschätzter Beruf?

Die Arbeit der Sterilgut Aufbereitung ist essenziell für den Ablauf innerhalb eines Krankenhauses. Ohne korrekt gesäubertes, desinfiziertes, kontrolliertes, sterilisiertes und bereitgestelltes OP-Werkzeug Instrumentarium können auch keine Operationen stattfinden.

Doch ähnlich wie andere Berufe, die kaum wegzudenken sind – wie etwa die Reinigung – hat das Berufsbild mit Personalmangel zu kämpfen. Ein Problem: Es handelt sich um kein anerkanntes Berufsbild, wodurch es keinen direkten Karriereweg in den Beruf gibt. Anstatt über eine Ausbildung wird das nötige Wissen mithilfe von Schulungen vermittelt – und eben auf der Arbeit. Gleichzeitig bringt das aber auch den Vorteil, als Quereinsteiger gute Möglichkeiten zu haben, im „Steri“ einzusteigen.

„Es ist schwierig, Personal zu finden, dadurch, dass es kein anerkanntes Berufsbild ist“, erklärt Toralf Heinrich, der selbst über Kontakte in den Beruf fand: „Viele erfahren überhaupt erst durch ‚Mundpropaganda‘ davon.“

Ob der Job etwas für einen ist, erfährt man während des Probearbeitens: „Man muss Interesse mitbringen. Das reicht völlig aus, der Rest baut sich auf, auch durch die Schulungen“, so Kronfoth. Die Leute für den Job zu begeistern und vorzubereiten, das käme auch auf die Führung vor Ort an, meint der 43-Jährige: „Ich kann natürlich nicht direkt die sprichwörtliche ‚eierlegende Wollmilchsau‘ erwarten. Das ist völlig klar“, so Kronfoth: „Man muss ihnen Chancen aufzeigen und sie wertschätzen. Ich konnte mir auch alles aneignen, weil mir viele Leute Türen geöffnet haben und mich unterstützt haben. Das wollen wir als Team auch weitergeben.“

Zwei Herren, die an einem Meetingtisch sitzen und ein Sieb mit Sterilgut vor sich haben. Einer der Herren hält eine Zange des Sterilguts in der Hand und erklärt diese.

 

Gleichzeitig, so die beiden, würden sie sich mehr Anerkennung für den Beruf wünschen. Über 800 Siebschalen mit OP-Instrumenten am Tag werden in der Abteilung bearbeitet, mit kleinteiliger Reinigung, Desinfektion und Kontrolle. Das werde zu oft übersehen: „Man hat schließlich wahnsinnig viel Verantwortung. Es gibt gesetzliche Vorgaben, ein umfassendes Regelwerk und Normen, nach denen man sich richten muss. Man muss beachten: Ist der Originalzustand noch vorhanden? Sind alle Kennzeichnungen drauf, ist die Funktionalität gewährleistet?“

Man hat wahnsinnig viel Verantwortung. Es gibt gesetzliche Vorgaben, ein umfassendes Regelwerk und Normen, nach denen man sich richten muss (…).
Wenn der Steri nicht läuft, läuft keine OP, und damit auch das Krankenhaus nicht.

Thomas Kronfoth

Direktor Operative, orgaMed Betriebsgesellschaft für Zentralsterilisationen GmbH

 

Auch Heinrich betont: „Man muss klipp und klar sagen: Wenn der Steri nicht läuft, läuft keine OP, und damit auch das Krankenhaus nicht.“ Dementsprechend wird die Einarbeitung sehr ernst genommen: „Neue Leute kriegen einen Mentor beiseitegestellt. Der Mentor erklärt, macht vor, lässt nachmachen und ist permanent dabei, um alles zu beobachten. Und dann baut man darauf auf, dass sich die neuen Kenntnisse festsetzen.“

Grundsätzlich ist Wertschätzung ein wichtiges Thema – nicht nur bei der Sterilgutaufbereitung, sondern auch in der Reinigungsbranche. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

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