So können Roboter Reinigungsteams unterstützen

von | Sep 22, 2022

Huch, wer ist das denn? Ein ungewöhnlicher Mitarbeiter streift durch die Räumlichkeiten von PLURAL und der Compass Group. „Servus“, grüßt „Willy“ und zwinkert freundlich. Dann surrt der gerade mal etwas mehr als einen Meter hohe Kollege wieder weiter. Doch wer ist der „Neue“?

Bei „Willy“ handelt es sich um einen Roboter der Firma „LionsBot“. Beziehungsweise: Eigentlich spricht man bei diesen kleinen Kerlen auch gerne von dem Begriff „Cobot“.

Der Hintergrund ist schnell erklärt: „Cobots“ sollen ihre menschlichen Kollegen nicht ersetzen, sondern mit ihnen kooperieren. Gerade im Bereich des Facility Managements können sie zusätzliche Aufgaben übernehmen, die zeitaufwändig, aber vergleichsweise leicht zu lösen sind.

„In der heutigen Zeit stehen Reinigungsunternehmen mit dem Fachkräftemangel natürlich auch vor neuen Herausforderungen“, erklärt Florian Linne, Manager Innovationen und Produktentwicklung bei PLURAL: „Da muss man schauen, wie man gewisse Reinigungsumfänge anders darstellt und umsetzen kann. Der Sinn ist, so einen Assistenzroboter zu bauen, der das Reinigungspersonal situativ unterstützen kann – der einfach zu bedienen ist und zuverlässig funktioniert.“


Ein autonomer, freundlicher Helfer

Eine Form des „LionsBot“-Cobots etwa hat sich auf das Wischen spezialisiert und ist in der Lage, große Flächen autonom abzuarbeiten. Er kann als willkommene Ergänzung und Entlastung für das Reinigungsteam vor Ort agieren – beispielsweise um Zeit zu sparen. Klar ist aber auch: Alles kann so ein Cobots nicht.

„Robotertechnik ist momentan State of the Art, aber es kommt darauf an, wo man sie einsetzt“, erklärt Linne: „Man muss sehen, wo die Räumlichkeiten dafür gegeben sind und dass die Infrastruktur oder die Möglichkeiten angemessen sind, sodass der Cobot dort dann auch seine Arbeit vernünftig verrichten kann.“

Man denke beispielsweise an einen Büroraum: Dort kann der Cobot sich zwar um die Böden kümmern, doch es gibt Hindernisse wie Kabel, Tischbeine und mehr. Außerdem schleppt man so einen Cobot auch ungern in die zweite oder dritte Etage, wenn es keinen Fahrstuhl gibt.

Ganz anders sieht das hingegen an Einsatzorten wie Messen, Logistikzentren, Fabriken, Flughäfen, Einkaufszentren oder Supermärkten aus: Da kann „Willy“ sich ziemlich problemlos auf den Weg machen, um große Flächen abzuarbeiten und die Reinigungskräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Gerade an Orten wie Supermärkten kommt dann auch Willys ganz eigene Persönlichkeit zum Tragen – denn dass der Cobot mit seinen Kollegen und Kunden interagieren kann, dabei handelt es sich keineswegs nur um eine Spielerei.

„Bei diesem Cobot ist es sehr schön gemacht, dass er eine gewisse Interaktion mit der Umgebung mit Personen aufnehmen kann“, erklärt Linne. Willy kann freundlich grüßen, Witze erzählen und sogar kleine Liedchen trällern. Das hilft dabei, eine Bindung zu den menschlichen Kollegen und Kunden, aber auch eine positive Außenwirkung zu schaffen: „Früher war ein Roboter einfach nur ein Kasten, der durch die Gegend fährt und einfach nicht schick aussieht“, vergleicht Linne. Willy hingegen ist ein Cobot, der auf sich aufmerksam macht, freundlich interagiert und den man direkt im Bereich des Publikumverkehrs einsetzen kann: „Damit kann man sich auch abheben.“

Neben dem freundlichen Auftreten liegt Willys Fokus aber in erster Linie auf einer Sache: Effizienter Arbeit. Doch wie genau funktioniert der Cobot?

Grundsätzlich kann ein solcher Roboter eigenständig arbeiten, allerdings mit Unterstützung seiner menschlichen Kollegen. Auch er braucht eine gewisse Einarbeitung. Man kennt das vielleicht von dem Beispiel „Saugroboter“, die heutzutage in einigen Haushalten unterwegs sind. Genau wie diese kleinen Kollegen muss auch „Willy“ erstmal lernen, was er eigentlich säubern soll.



Zu diesem Zweck kann Willy eine Scan-Fahrt unternehmen, um den Bereich zu kartografieren und danach abzufahren. Ist der Scan erstmal gesichert, kann Willy sich auf den Weg machen. Dann arbeitet er so lange, bis die Arbeit entweder erledigt ist, oder im schlimmsten Fall Strom oder Wasser ausgehen. Das lässt sich aber vorausplanen.

Das Reinigungsteam wiederum kann Willys Arbeit auf einem Smartphone oder Tablet per App verfolgen. Auch mehrere Cobots können gleichzeitig per App überwacht werden. So hat man immer den Überblick und kann bei Problemen im Zweifel eingreifen.

„Es muss immer jemand dabei sein, der den Roboter beaufsichtigt“, erklärt Linne in diesem Zusammenhang. Da spielt auch das Thema Versicherung eine Rolle: „Sie müssen schon immer eine gewisse Kontrolle über den Roboter haben.“ Zudem müssen solche Geräte auch vor Fremdzugriff geschützt werden.

Doch sind all diese Parameter erfüllt, können niedliche, freundliche und vor allem hilfreiche Cobots wie Willy eine große Unterstützung sein – in unterschiedlichsten Bereichen. Schaut man mit der sprichwörtlichen Glaskugel auf die technologische Entwicklung und Innovation, sind zahlreiche Einsatzgebiete im Facility Management denkbar – man denke beispielsweise an Fensterreinigungs-Drohnen und Ähnliches.

Allein bei den LionsBots gibt es jetzt schon verschiedene Varianten: Vom wischenden Willy bis hin zu bürstenden und staubsaugenden Kollegen sowie Modellen, die auf das Ziehen schwerer Objekte spezialisiert sind. Wer weiß – vielleicht seht Ihr ja auch bald einen von ihnen im Supermarkt um die Ecke!

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